Kette vor blauem Hintergrund

Angst eingesperrt zu sein (Cleithrophobie)


Was ist Cleithrophobie?

Die Cleithrophobie ist der Klaustrophobie sehr ähnlich. „Cleithro“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „schließen“. Ein enger Raum allein macht Betroffenen im Gegensatz zu Klaustrophobikern nichts aus – solange die Tür nicht geschlossen ist und das Zimmer nach Belieben wieder verlassen werden kann. Cleithrophobiker haben dann große Schwierigkeiten, wenn die Gefahr besteht, eingesperrt oder eingeklemmt zu werden. Bei der Cleithrophobie wird die Angst also durch die tatsächliche Enge ausgelöst, während bei der Klaustrophobie oft schon die Vorstellung oder die Vorahnung beim Betreten eines Raumes ausreicht.

Völlig zu trennen sind Klaustrophobie und Cleithrophobie jedoch nicht: Ihr Zusammenspiel kann dazu führen, dass die erlebten Phänomene noch stärker zutage treten und sich auf weniger präzise Situationen ausweiten.

Was ist die Ursache der Phobie?

Schloss einer schweren Tür

Bei der Cleithrophobie gab es oftmals ein traumatisches Erlebnis – zum Beispiel die Erfahrung, eingesperrt zu sein und nicht in der Lage zu sein, sich aus eigener Kraft zu befreien. Ausgelöst wird die Angst häufig durch einen Mangel an Fluchtmöglichkeiten: Dafür reicht schon ein eingeklemmter Sicherheitsgurt im Auto oder der Bügel eines Fahrgeschäfts im Vergnügungspark. Der umgebende Raum muss also nicht zwingend eng sein. Woher die Phobie letztlich tatsächlich kommt, ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich – die Angst lässt sich selten auf einen einzigen Auslöser reduzieren.

Welche Folgen hat die Angst?

Die meisten Phobiker haben eine Sache gemeinsam: Sie versuchen unangenehme Situationen zu vermeiden. Und auch Klaustro- sowie Cleithrophobiker gehen buchstäblich weite Wege, um nicht in Situationen zu gelangen, die Angst in ihnen auslösen. Das funktioniert im Alltag meist ganz gut: Betroffene machen einfach einen großen Bogen um enge Räume, nehmen die Stiege statt des Aufzugs oder legen sich an den Pool, wenn die Familie im Urlaub eine Höhlentour unternehmen möchte. Heikel wird es aber bei medizinischen Untersuchungen, die etwa eine MRT erfordern – oder wenn man im Smart des Chefs gemeinsam für einen Ausflug aufs Land fährt. Oft ist also enorm viel Aufwand nötig, um der Angst aus dem Weg zu gehen.

Wie kann ich Cleithrophobie überwinden?

Klaustrophobikern fällt es leichter, angstauslösende Situationen zu vermeiden, da sie eher vorhersehbar sind. Bei der Cleithrophobie ist es für die Betroffenen hilfreich, die Schlösser in den eigenen vier Wänden auszubauen oder durch Vorrichtungen zu ersetzen, die nicht ins Schloss fallen können. In der Öffentlichkeit lässt sich das Umfeld allerdings schwer entsprechend manipulieren. Bei beiden Formen der Angst ist es jedoch möglich, die körperliche Reaktion mit kleinen Tricks – beispielsweise durch gezielte Atmung – im Zaum zu halten und eine Panikattacke zu verhindern.

Wie sieht eine Behandlung bei Phobius aus?

Phobius hat sich unter anderem auf die Behandlung von Cleithrophobie spezialisiert. Durch Aufklärung über die psychischen und körperlichen Vorgänge sowie anhand innovativer Techniken erreichen wir, dass Sie wieder angstfrei durch Ihren Alltag gehen. Teile unserer Behandlung machen sich die bewährte Technik der Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz zunutze – mithilfe einer virtuellen Welt. Der große Vorteil: Sie sind zu hundert Prozent auf sicherem Boden und in guten Händen unserer Psychologen, die Sie Schritt für Schritt aus den kreisenden Gedanken und Ängsten herausbegleiten.

Im Laufe der Behandlung erfahren Sie, was genau Angst ist, wie sie entsteht und warum sie zu einem ständigen Begleiter wurde. Zudem lernen Sie effektive Strategien der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) kennen, mit denen Ihre Angst bald der Vergangenheit angehört. Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eine speziell für Ängste geeignete Therapie und erfordert Ihre aktive Mitarbeit. Am effektivsten wirkt sie, wenn sie auf Ihre individuelle Cleithrophobie zugeschnitten ist und wenn Sie die gelernten Methoden regelmäßig üben. Diese umfassen körperliche Beruhigungstechniken, geistige Strategien und Verhaltensübungen und helfen Ihnen, erfolgreich gegen Ihre Cleithrophobie vorzugehen.

Therapiestart Kennenlernen, Exploration
Angst verstehen (1. Teil) Wissensaufbau, Angstmodell erstellen
Angst kontrollieren (2. Teil) Erlernen der Techniken zur Angstbewältigung, Entspannungsübungen
Angst bewältigen (3. Teil) (Virtuelle) Exposition, Strategien erproben, reale Konfrontation
Therapieabschluss Abschlussgespräch und Erfolgsplanung für die Zukunft
Eine Cleithrophobie verschwindet nicht von alleine - im Gegenteil, sie kann im Laufe der Zeit schlimmer werden und vielfältige Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Trotzdem lassen sich die meisten Betroffenen nicht behandeln, obwohl dies innerhalb weniger Sitzungen erfolgreich möglich wäre.