Was versteht man unter Verlustangst?
Verlustangst ist ein emotionales Phänomen, das in unserer Gesellschaft weit verbreitet ist. Es handelt sich um eine intensive Furcht vor dem Verlust von geliebten Menschen oder von engen Beziehungen. Diese Angst kann das Leben der Betroffenen stark beeinflussen und ihre Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, erheblich einschränken.
Dass die Vorstellung, einen geliebten Menschen zu verlieren, Angst auslöst – sei es durch Trennung, Krankheit oder Unfall – ist etwas Natürliches. Diese Angst zeigt an, dass uns dieser Mensch wichtig ist. In Maßen kann Verlustangst eine schützende Funktion haben, da sie uns dazu anregt, Beziehungen zu pflegen und vorsichtig zu sein. Sie wird jedoch problematisch, wenn sie den Alltag dominiert und somit zu einer Einschränkung der Lebensqualität führt.
Was kann eine Verlustangst auslösen?
Die Ursachen von Verlustangst können vielfältig sein. Sie können in der Kindheit wurzeln, wenn frühzeitige Trennungen von Bezugspersonen oder traumatische Erfahrungen das Vertrauen und die Sicherheit erschüttert haben. Auch später im Leben können Beziehungstraumata, wie etwa eine schmerzhafte Trennung, Betrug oder das Ende einer langjährigen Beziehung, dazu führen, dass Menschen eine Verlustangst entwickeln. Der Verlust eines geliebten Menschen kann ebenso eine Verlustangst auslösen oder verstärken.
Welche Folgen hat die Verlustangst?
Verlustangst äußert sich in vielfältigen Symptomen. Betroffene können unter Schlafproblemen, Panikattacken, ständiger Besorgnis, übermäßiger Eifersucht, und sogar physischen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magenproblemen leiden. Auf emotionaler Ebene kann Verlustangst zu Depressionen und einer generellen Unzufriedenheit im Leben führen.
Die Auswirkungen von Verlustangst auf Beziehungen sind besonders bedeutsam. Betroffene neigen dazu, sich stark an andere zu klammern und eine übermäßige Abhängigkeit sowie Eifersucht und starkes Kontrollverhalten zu entwickeln, vor allem in romantischen Beziehungen. Es wird mit allen Mitteln versucht, die befürchtete Trennung zu verhindern, gleichzeitig kann die ständige Angst vor dem Verlust dazu führen, dass sich Betroffene zurückziehen, um sich vor möglichen Schmerzen zu schützen. Dieser Teufelskreis kann Beziehungen belasten und sogar zu dem Verlust führen, den man so sehr fürchtet. Der Partner bzw. die Partnerin fühlt sich eingeengt und kontrolliert, was manchmal sogar in einer Trennung resultieren kann. Dieser negative Ausgang wird als selbsterfüllende Prophezeiung bezeichnet.
Wie lässt sich eine Verlustangst bekämpfen?
Um eine Verlustangst effektiv zu bekämpfen ist es vor allem wichtig, das eigene Selbstwertgefühl zu steigern. Betroffene sollen lernen, dass sie auch allein auf sich gestellt gut zurechtkommen können. Auch sollten soziale Kontakte zu anderen Personen als zu jenen, bei denen die Verlustangst ausgelöst wird, ausgebaut und gestärkt werden. Bei der Behandlung von Verlustangst ist es außerdem wichtig, die befürchteten Verluste bewusst herbeizuführen, wobei gelernt wird, die damit einhergehenden starken Gefühle auszuhalten.
Darüber hinaus können Entspannungstechniken wie Meditation und Atemübungen helfen, die Angst zu reduzieren. Das Erlernen von Achtsamkeit kann dabei unterstützen, im gegenwärtigen Moment zu leben und sich weniger von Ängsten um die Zukunft beeinflussen zu lassen. Freunde und Familienmitglieder können ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, indem sie Unterstützung und Verständnis bieten. Sie können dazu beitragen, dass Betroffene sich sicher fühlen und sich öffnen können.
Wie sieht eine Behandlung bei Phobius aus?
Phobius hat sich unter anderem auf die Behandlung von Verlustangst spezialisiert. Durch Aufklärung über die psychischen und körperlichen Vorgänge sowie anhand innovativer Techniken erreichen wir, dass Sie wieder angstfrei durch Ihren Alltag gehen. Teile unserer Behandlung machen sich die bewährte Technik der Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz zunutze – mithilfe einer virtuellen Welt. Der große Vorteil: Sie sind zu hundert Prozent auf sicherem Boden und in guten Händen unserer Psychologen, die Sie Schritt für Schritt aus den kreisenden Gedanken und Ängsten herausbegleiten.
Im Laufe der Behandlung erfahren Sie, was genau Angst ist, wie sie entsteht und warum sie zu einem ständigen Begleiter wurde. Zudem lernen Sie effektive Strategien der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) kennen, mit denen Ihre Angst bald der Vergangenheit angehört. Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eine speziell für Ängste geeignete Therapie und erfordert Ihre aktive Mitarbeit. Am effektivsten wirkt sie, wenn sie auf Ihre individuelle Verlustangst zugeschnitten ist und wenn Sie die gelernten Methoden regelmäßig üben. Diese umfassen körperliche Beruhigungstechniken, geistige Strategien und Verhaltensübungen und helfen Ihnen, erfolgreich gegen Ihre Verlustangst vorzugehen.
Therapiestart | Kennenlernen, Exploration |
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Angst verstehen (1. Teil) | Wissensaufbau, Angstmodell erstellen |
Angst kontrollieren (2. Teil) | Erlernen der Techniken zur Angstbewältigung, Entspannungsübungen |
Angst bewältigen (3. Teil) | (Virtuelle) Exposition, Strategien erproben, reale Konfrontation |
Therapieabschluss | Abschlussgespräch und Erfolgsplanung für die Zukunft |