Frau liegt auf Tisch und Haare hängen herunter

Angst vor dem Einschlafen (Hypnophobie)


Haben Sie Angst vor dem Einschlafen?

Die Hypnophobie ist eine der quälendsten Phobien, die den Menschen heimsuchen können. Sie bezeichnet die Angst vor dem Schlaf und dem Einschlafen. Davor in der Nacht wieder beim gleichen schlimmen Alptraum zu landen, vor den immer gleichen Gedanken, die einen nicht schlafen lassen oder sogar davor, am nächsten Morgen nicht mehr aufzuwachen.

Phobien sind Angststörungen, die dadurch charakterisiert werden, dass der Betroffene eine irrationale Angst vor einem Reiz oder einer Situation empfindet. Bei der Hypnophobie ist die Situation das Schlafen, was einem schier den Verstand raubt. Jeder, der sich schon einmal eine Nacht um die Ohren geschlagen hat, weiß, wie anstrengend Schlafmangel sein kann. Das ist auf allen Ebenen spürbar: Der Körper schmerzt, man kann sich nicht konzentrieren und bleibt ununterbrochen hinter den eigenen Erwartungen zurück und selbst die kleinste Aktivität kostet extreme Kraft. Körper und Geist sind nicht ganz auf der Höhe, wenn der Schlaf ausbleibt. Nun kann eine Person ohne Hypnophobie nach einer Nacht mit wenig Schlaf häufig in der darauffolgenden Nacht einfach wieder in die Federn kriechen, holt den Schlaf nach und schon ist sie wieder ganz die alte. Bei HypnophobiepatientInnen kann sich dieser Zustand der Schlaflosigkeit über Monate und Jahre hinziehen.

Wie kommt es zu der Angst vor dem Einschlafen?

Schlafzimmer mit einem Wecker auf einem Beistelltisch

Die Angst vor dem Einschlafen kann in jedem Alter auftreten. Und wie viele andere Ängste auch wird die Angst vor dem Einschlafen konditioniert. Sie kennen vielleicht die Geschichte von Pawlows Hunden: der russische Forscher Iwan Pawlow hat so lange vor dem Füttern seiner Hunde eine Glocke läuten lassen, bis allein der Klang der Glocke ausgereicht hat, um den Hund zum Sabbern zu bringen, weil er es gewohnt war, zum Klingeln Futter zu bekommen. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so einfach, ist es mit der Angst vor dem Einschlafen. PatientInnen haben irgendwann einmal gelernt, dass mit dem Einschlafen irgendetwas negatives verbunden ist. Alpträume beispielsweise, die immer wieder auftauchen. Oder schweißgebadet aufzuwachen, ohne erkennbarem Grund, aber mit rasendem Herzen. Dass man sich danach nicht einfach umdreht und weiterschläft, diese Erfahrung werden die meisten Menschen gut kennen.

Eine Krankheit wird es dann, wenn die Alpträume oder das Hochschnellen öfter auftauchen, sich schon eine Erwartung einstellt, dass diese unangenehme Situation mit Sicherheit wieder eintritt. Irgendwann hat man solche Angst davor, dieser unkontrollierbaren Situation wieder und wieder ausgeliefert zu werden, dass der Körper schon auf Panikmodus schält, wenn man sich auch nur mit dem Gedanken beschäftigt, bald schlafen zu gehen. Wenn der Schlaf dann kommt, weil einen irgendwann die Erschöpfung dazu treibt, ist er nicht erholsam, der Nächste Tag wird trotzdem wieder zur Qual.

Welche Folgen hat die Phobie?

Die Angst hindert Menschen daran, in Ruhe zu schlafen. Viele Personen erzählen, dass sie mit 3-5 Stunden Schlaf pro Nacht auskommen müssen. Das ist für die meisten Menschen auf Dauer zu wenig. Die Leistungsfähigkeit lässt schnell nach, die Gesundheit leidet. Diese geistige und körperliche Müdigkeit strahlt in alle Details des Lebens aus. Die Ausführung eines Berufs, die Familie, enge Freundschaften, oft reicht die Energie nicht aus, das Haus zu verlassen um sich um sich selbst oder andere Menschen zu kümmern. Und keiner versteht die Angst, die einem fast den Verstand raubt.

Wie kann man die Hypnophobie überwinden?

Überwinden ist auf eigene Faust nicht ganz leicht. Heute ist es kaum möglich, sich der ständigen Reizüberflutung zu entziehen, man kann ständig erreichbar sein und muss es in vielen Fällen auch. Aber selten nachts. Schalten Sie den Laptop und das Handy mal zum Abendessen ab und nehmen sie sich die Zeit, ein Buch zu lesen oder einmal wieder in der Plattensammlung zu stöbern. Das reduziert Stress und was stressreduzierend wirkt hilft gleichzeitig, der Angst das Wasser abzugraben. Die Medizin hat noch keinen wirklichen Ausweg aus dieser Krankheit geschaffen. Auch wenn Schlaftabletten für einen kurzen Moment der Ruhe sorgen können ist die Angst noch lange nicht besiegt. Sie ruht eben.

Wie sieht eine Behandlung bei Phobius aus?

Phobius hat sich unter anderem auf die Behandlung von Hypnophobie spezialisiert. Durch Aufklärung über die psychischen und körperlichen Vorgänge sowie anhand innovativer Techniken erreichen wir, dass Sie wieder angstfrei durch Ihren Alltag gehen. Teile unserer Behandlung machen sich die bewährte Technik der Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz zunutze – mithilfe einer virtuellen Welt. Der große Vorteil: Sie sind zu hundert Prozent auf sicherem Boden und in guten Händen unserer Psychologen, die Sie Schritt für Schritt aus den kreisenden Gedanken und Ängsten herausbegleiten.

Im Laufe der Behandlung erfahren Sie, was genau Angst ist, wie sie entsteht und warum sie zu einem ständigen Begleiter wurde. Zudem lernen Sie effektive Strategien der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) kennen, mit denen Ihre Angst bald der Vergangenheit angehört. Die Kognitive Verhaltenstherapie ist eine speziell für Ängste geeignete Therapie und erfordert Ihre aktive Mitarbeit. Am effektivsten wirkt sie, wenn sie auf Ihre individuelle Hypnophobie zugeschnitten ist und wenn Sie die gelernten Methoden regelmäßig üben. Diese umfassen körperliche Beruhigungstechniken, geistige Strategien und Verhaltensübungen und helfen Ihnen, erfolgreich gegen Ihre Hypnophobie vorzugehen.

Therapiestart Kennenlernen, Exploration
Angst verstehen (1. Teil) Wissensaufbau, Angstmodell erstellen
Angst kontrollieren (2. Teil) Erlernen der Techniken zur Angstbewältigung, Entspannungsübungen
Angst bewältigen (3. Teil) (Virtuelle) Exposition, Strategien erproben, reale Konfrontation
Therapieabschluss Abschlussgespräch und Erfolgsplanung für die Zukunft
Eine Hypnophobie verschwindet nicht von alleine - im Gegenteil, sie kann im Laufe der Zeit schlimmer werden und vielfältige Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Trotzdem lassen sich die meisten Betroffenen nicht behandeln, obwohl dies innerhalb weniger Sitzungen erfolgreich möglich wäre.